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Simson Schwalbe

Ostalgie auf westdeutschen Straßen

Auferstanden aus Ruinen

Eine Schwalbe musste her, eine zweite allerdings", dachte sich Gerd Braun, ein Liebhaber des Modells Schwalbe der Firma Simson.

Schon seit 2009 fährt er eine original restaurierte Schwalbe Baujahr 1973 mit der Besonderheit der Halbautomatik. Hiervon wurden in der damaligen DDR zwischen 1968 und 1980 nur etwa 45.000 Stück gebaut.

Die olivgrüne KR51/1S, so wie die Halbautomatik genannt wird hat keinen herkömmlichen Kupplungshebel zum Gang wechseln, sondern ist mit einer Fliehkraftkupplung ausgestattet. Ersten Gang ausfahren, runter vom Gas und den zweiten reinkicken, so wird hier geschaltet.

Doch dann packte Gerd die Lust am Schrauben. Die erste Schwalbe umzubauen war absolut indiskutabel aufgrund der hohen Originalität. Also musste ein neues Projekt her. Nach langer Suche fand Braun eine 75'er Schwalbe ganz in der Nähe, die als eine konventionelle Handschaltungs-Schwalbe - in diesem Fall eine "KR51/1K" angeboten wurde.

Also wurde mit der Schwalbe "S" zur Schwalbe "K" gefahren um zu besichtigen. Sofort fiel ihm auf, dass die vermeintliche "K" einen "S" Motor in sich trug. Die Verwirrung war nun auch beim Verkäufer komplett und somit waren alle Weichen für eine gute Verhandlungsbasis gestellt.

Zuhause angekommen ging es direkt mit den Umbauplänen los. Schick sollte sie werden, schick und aussergewöhnlich, eine Schwalbe im California Look.

Zu allererst musste der Lack runter, 14 Tage hatte der Fachmann versprochen, 4 Wochen wurde es und alle Teile kamen blitzblank wieder zurück. Es waren so ziemlich alle Anbauteile in den letzten Jahren in Mitleidenschaft gezogen, die Lackierung musste also noch warten.
Nach Stunden langem Schweißen, Spachteln, Füllern kam endlich der matte gelbgraue Lack auf den Panzer - der Rahmen wurde schwarz.

Alle Anbauteile wie Dämpfer, Reifen, Lichter oder Sitzbank wurden im Netz mühselig zusammengesucht, Freigaben wurden gecheckt und die Montage konnte beginnen. Der Motor bekam eine komplette Revision sowie eine Glasperlenkur, um den Schmutz der letzten Jahre runter zu bekommen. Nun läuft das gute Stück schon zirka ein Jahr und es macht riesig Spaß damit durch die Gassen zu cruisen.

Vielen Dank an Gerd Braun, für seine Berichterstattung und die tollen Fotos.

Weitere Alltagseisen

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