Als Andreas 3 Jahre alt war, ...
... spielte er mit seinen Freunden gerne Quartett. Am liebsten das mit den Autos.
Die Schnelle, die Große, die Starke. Die Roten, die Schwarzen, die Grauen. Er liebte Autos. Alle. Egal welche.
Aber ganz besondern steht er auf die aus Zuffenhausen. Die Porsche 911 sind seine Liebsten. Das springende Pferd ist ihm bis heute sehr verbunden geblieben.
Die Idee, sich selbst einmal einen Porsche zu kaufen, spukte Jahrzehnte lang in seinem Kopf umher.
So sehr, dass er 2013 beschloss, seinem Traum endlich nach zu gehen und sich endlich einen 11er in die Garage zu stellen. Ein G Modell sollte es sein. Versteht sich ja von selbst.
Das Objekt der Begierde hat bei Kauf lediglich 160.250 km auf dem Tacho. Mittlerweile, nach nicht mal 3 Jahren, sind es 17.500 km mehr.
Leider kamen die wenigen km auch nur deshalb zusammen, weil der Vorbesitzer in den letzten 11 Jahren den grauen Pfeil nur sehr selten auf die Reise schickte. Die Reifen waren eckig und Inspektionen dann doch eher nur theoretischer Natur. So kamen erst nach dem Kauf etliche Standschäden zum Vorschein, die mittlerweile aber allesamt mit wissender Hand in den Griff bekommen worden sind.
So war ziemlich genau nach einem Jahr das Staunen recht groß, als - dem Vorbesitzer sei Dank - der Motor einmal komplett überholt werden musste. Eine gigantische Öllache hatte die Aufmerksamkeit auf sich gerichtet und verlangte sofortiges Handeln. Jetzt aber gründlich - eh klar. Vor allem, weil der Auspuff sich mit blauem Qualm ebenfalls bemerkbar machte.
Andreas zögerte nicht lange und rupfte das alte Teil ab. Edelstahl hieß die Alternative. Schaut gut aus, klingt gut. Macht einfach mehr Spaß.
Doch der Spaß hielt sich in Grenzen. Nach einer stimmungsvollen Besuchs des Porsche Treffens in Hamburg sollte die Heimfahrt noch lange im Gedächtnis bleiben. Zwar schnupfte der 911 so manchen Turbodiesel auf der linken Spur, wollte aber dann bei gemäßigten 140 Sachen doch nicht mehr so richtig und strecke alle Viere in die Luft. Will heißen: Mit einem heftigen Ruck am Lenkrad verabschiedete sich das rechte Vorderrad. Der Achsschenkel war gebrochen.
Allein der ruhigen Hand am Steuer und gigantischem Glück war es zu verdanken, dass sich der Wagen ohne Unfall von ganz links nach ganz recht auf den Standstreifen manövrieren lief. Und sind wir mal ehrlich: An Tagen wie diesen sind wir wirklich froh, die gelben Engel in der Telefonliste ganz oben zu haben.
Aber Trotz dieser negativen Erfahrungen, ist der 11er nach wie vor Andreas Traumwagen. Er bereitet so viel Spaß, dass selbst mit solchen Einschnitten jede Fahrt ein wahres Vergnügen und der Weg das Ziel ist. Hauptsachen Fahren, egal wo hin. Und wenn dann die 6 Dicken Eier im Rücken noch ihr Lied spielen, ist eh mit allem vorbei. Freunde pur und ein Lächeln im Gesicht. Bei jedem, der einmal Platz genommen hat.
Ein großes Glück hat Andreas auch mit seiner Holden, die zwar selbst nicht pilotiert, aber bei jedem Treffen mit dabei ist und die Benzingespräche teilt. Porsche verbindet die Menschen. Am Stammtisch der iPOCG oder auf jeder Ausfahrt. Gut dass es sowas gibt. Und gut, dass es Menschen wie Andreas gibt, die mit Leidenschaft und Aufopferung ihr Geld und ihre Zeit in den Erhalt unserer liebsten Spielzeuge stecken. Klar dass das belohnt wird. Dieses Jahr sogar mit dem obligatorischen H Kennzeichen. Und das ist auch gut so!
Das Pferchen rennt. Und das heute besser denn je. Auch wenn so manche Schraube noch gedreht und so manches Teil noch getauscht werden muss. Eines bleibt: Die kleinen Jungs an der Bushaltestellen hüpfen immer noch vor Freunde in die Luft und heben den Daumen nach oben. So wie früher. Nur dass der kleine Junge von früher nun selbst am Steuer sitzt.