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Holland

An der Käseküste

Auch ohne dass man Gouda liebt, kann man es wagen den Wagen gen Holland zu lenken. Das Meer, die Luft und die schöne Landschaft ziehen einen magisch in ihren Bann. Es liegt also auf der Hand, dass wir uns in regelmäßiger Unregelmäßigkeit auf den Weg machen, um in Holland ein wenig Erholung zu finden.
So auch in diesem Jahr. Vollgepackt und voller Tatendrang rauschen wir an der Käseküste entlang und genießen das gute Wetter. Der Regen der uns erwischt ist nicht mehr, als eine kühle Erfrischung bei sonst sommerlichen Temperaturen. Da muss wirklich niemand verfrüht den Heimweg antreten.

Da Holland kulinarisch so manches zu bieten hat, probieren uns durch sämtliche Köstlichkeiten hindurch. Waffeln, Pfannkuchen und Rosinenbrötchen gehören zum Tagesprogramm dazu. Das absolute Highlight und ein Muss auf jeder Reise sind jedoch die frittierten Fischteile – bei den Einheimischen Kibbeling genant. Hierbei wird ein Fischfilet in kleine Würfel geschnitten, mit Backteig überzogen und dann frittiert. Einfach wunderbar. Ein absoluter Traum für jeden, der etwas von Fisch und Backteig versteht. Ganz klar, dass die Remoulade nicht fehlen darf. Eh klar, dass eine ordentliche Portion Kibbeling nicht unter 400gr zu haben ist. Eh klar, dass man doch eigentlich noch 100gr mehr davon braucht.

Zudem besticht Holland durch seine unendlichen Blumenfelder und den ewigen Duft nach frischgemähtem Gras. Kaum ein Feld – an dem man vorbei fährt – auf dem nicht mindestens eine Kuh gemeinsam mit einem Pferd verweilt und in die Ferne blickt. Hier scheint alles im Einklang mit der Natur zu sein. Selbst die endlos erscheinenden Sandstrände gehen nahtlos von wunderschönen Dünenlandschaften ins blaue Nass über, um dann am Horizont mit dem Himmel eins zu werden.

Schlängelt man sich auf den Landstraßen durch die wie Alleen wirkenden Wälder und sucht sich einen netten Ort, der einem gefällt, verfällt man direkt in eine Ruhe, die man so aus der fernen Heimat nicht kennt. Es macht fast den Eindruck, dass Holland keine Eile hat. Hier ruht sich jeder aus, oder, wenn er einmal in Hektik ist, dann tut er das stets gut erzogen und immer höflich. Vielleicht ist auch das der Grund, warum selbst auf der Autobahn bei Tempo 130 der Fuß nicht einschläft und man ein Gefühl von Gelassenheit vermittelt bekommt.

Noch viel weniger schläft hier jedoch die Spürnase autobegeisterter Altblechjäger ein. Holland ist – so würden wir einmal wagen zu behaupten – eines der unterschätztesten Oldtimerländer überhaupt. In der holländischen Coolheit gehört ein ordentlicher Garten nämlich genau so zum Straßenbild dazu, wie mal mindestens ein Stück altes Blech auf dem Rasen.
Der Holländer als Solcher liebt seine Karre. Egal ob super selten, total alltäglich oder absolut abgerockt. Auto bleibt Auto. Egal ob Kulturgut oder nicht. Und so macht es auch nichts, wenn der Alfa GT im Regen draußen steht oder wenn der V8 Rover als Hundebett dient. Das Auto muss fahren. Egal ob Wind und Wetter etwas dagegen haben sollten.

Es lauert wirklich hinter jeder Ecke eine Überraschung. Holland lohnt sich also nicht nur wegen frittiertem Fisch, sondern auch ganz klar wegen seinem reichhaltigen Fundus an alten Autos.

Weitere Alltagsreisen

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