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Porsche Museum

Zuffenhausen holt aus

Porsche ist Porsche ist Porsche.

Ob 911, ob Cayenne oder Diesel. Porsche muss sein. Jeder will ihn. Jeder hat ihn. Und die, die keinen haben, die wollen einen. Oder sind komplett dagegen. Porsche polarisiert. Und das mehr als jeder andere deutsche Autohersteller.

Angefangen mit dem Käfer ging es den findigen Ingenieuren aus Zuffenhausen schon seit je her darum, die schnellste, schönsten und beliebtesten Sportwagen der Welt zu bauen. Fahrmaschinen, die auf der Matchbox Wunschliste jedes Jungen ganz weit oben stehen. Porsche ist der Inbegriff für einen Sportwagen und kurzum eine Legende.

Auch wenn es anfangs mehr darum ging, aus ein bisschen Blech und kleinen Motoren mit möglichst wenig Beiwerk einen reinen Witwenmacher zu bauen, so war es später an der Tagesordnung noch möglichst viel Luxus und Ausstattung dazu zu packen.
Wo früher noch nicht einmal ein Fensterheber war, ist heute längst eine Massagefunktion und ein Knöpfchen für dieses oder jedes eingesetzt. Alles kann und wird konfiguriert werden. Leder in Schweinsfarben? Bunte Lichter im Handschuhfach? Alles kein Problem.

Damit das Gewicht nicht ganz so wichtig wird - und keine Leistung frisst - wird kurzerhand einfach immer mehr Leistung eingeschenkt. Muss ja. Ist ja Porsche.
Leistung kostet Geld, weil Benzin wächst nicht auf Bäumen. So kommt es also, dass 2,5 Tonne Cayenne Pfeffer mit VW Dieselmotoren befeuert werden. Performance pur. Eh klar.
Aber ist es das was wir wollen? Wollen wir Einfamilienhäuser mit Porscheemblem und Dieselmotor?
Womöglich schon. Der Mainstream will genau das. Sparen dank Selbstzünder. Eine verrückte Welt ist das also, in der wir gerade leben.

Doch darum geht es hier nicht. Es geht darum, dass früher alles besser war. Kaum Elektronik, Autos die nur von echten Männern gelenkt werden konnten und überhaupt war einfach alles ehrlicher.
Die nackte Technik, roh und unverfälscht. Man kniet ehrfürchtig auf dem Boden und schaut verwundert, was damals aus dünnem Blech und dürren Reifen für eine Leistung auf die Straße gebracht worden ist. Und wie irre mussten nur die Piloten sein, die sich in den fliegenden Metallkäfigen ein Kopf an Kopf Rennen geliefert haben.

Um genau das geht es hier also, im Porsche Museum. Alte Geschichte, ordentlich präsentiert mit wunderbaren Exponaten aus einer längst vergangen Zeit.
Die wilden 60er, die experimentellen aber sachlichen 80er, die bonbonfarbenen 90er. All das wird hier gezeigt. Herrlich. Und man hat ihn wieder, den Glaube an eine bessere Welt. Vielleicht ist heute doch nicht alles so schlecht und voll mit Luxus und Klimbim. Vielleicht ist das alles nur Schein, damit die Neureichen in ihrem SUV zum Kindergarten tingeln können. All das lenkt doch nur ab. Die echte Welt findet wo anders statt. Und zwar draußen, auf den Schotterpisten und auf den Rennstrecken dieser Welt. Denn genau dorthin gehört Porsche. Nicht in die Innenstadt. Auf die Straße.

Wir setzen uns also zu gerne in ein frühes G-Modell oder in den unterschätzen 914, in einen 924 oder 944 und genießen den Lärm, den diese Monumente der Ingenieurskunst uns präsentieren. Das Klackern, das Brüllen, das Fauchen.
All das ist Porsche. Und das ist gut so.

Weitere Alltagseisen

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