19

Kawasaki Z200

17PS, die dich aus der Hölle gen Himmel katapultieren.

Das ist ja immer so eine Sache mit diesen spontanen Idee…

Der Trend geht ja meist zu den unvernünftigen Dingen. Diese Dinge, die man eigentlich nicht braucht, aber will, nicht haben muss, aber es dann doch diesen innerlichen Drang danach gibt.
Diese Dinge sind es, die einen tagelang wach halten und doch dazu bringen, Unvernunft walten zu lassen.
So ein Ding ist eben auch die hier gezeigte Kawasaki Z200. Keine Schönheit. Keine Rennmaschine. Dafür eine Diva. Eine längst vergessene Fahrmaschine und obendrein noch das Hirngespinst zweier alter Schulfreunde, die gemeinsam eines Nachts vor dem Internet sitzen und darüber brüten, welches Zweit- oder Dritt- oder Viertmoped es denn nun werden soll.

TÜV muss drauf sein. Klar. Reifen dürfen auch nicht so alt sein. Auch klar. Fahren sollte das ganze Ding am Ende des Tages auch. Logisch.
Dennoch erfolgte der Anruf beim Kollegen kurz darauf. „Du Horst, wir brauchen deine Hängerkupplung.“ Und: „Ach, deinen Volvo Kombi brauchen wir auch.“
Also fuhren wir los. Nachdem das Ziel klar vor Augen lag. Ein alter 4-Takter von Kawasaki soll es sein. Guter Zustand, wenig Geld … ihr kennt das ja.

Die Probefahrt ging gute 5 Meter über den Hof des Besitzers. Die Bude läuft. Eine Kofferraumladung voller Ersatzteile ist auch mit bei. Also auf. Ein paar kleine Scheine wechseln den Besitzer und das neue Geschoss ist auf dem Hänger verzurrt. Es regnet und im Rückspiegel springt das merkwürdige Konstrukt auf und ab.

Später dann, die Ersatzteile sind sortiert, der Reiben geputzt und die ersten Kilometer sind abgespult - ein Gefühl von Weltherrschaft macht sich breit. Das also nennt man Freiheit. So also fühlt es sich an. Großartig! Und doch: Da ist noch was, was nicht richtig läuft. Die erhoffte Power dieses Monuments aus Japan bricht nicht ganz so orkanartig über uns herein, wie in den Prospekten versprochen.
Also doch wieder in die Garage und geschaut was da denn nun wieder braun ist. Hier was, da was. Und überhaupt: Risse im Luftfilterschnorchel. Etwas porös das ganze. Ist ja auch nicht mehr so frisch der Gerät.

Es wird also zerlegt, gereinigt, erneuert. Und schlussendlich doch wieder in der Garage eingelagert. Und vergessen. Bis Jahre später dann der Entschluss gefasst wird, den Rewell-Baukasten an einen Rebell-Bastler zu verkaufen. Dieser, so stellt sich heraus, hat findige Finger und ein geschultes Auge und schafft das, was einem selbst im Feierabend nicht gelungen ist.
Die Z steigt wie der Phönix aus der Asche und zeigt sich in neuem Glanze. Hier wurde wirklich mit ordentlicher Sorgfalt Hand angelegt und gezeigt, dass es natürlich doch problemlos möglich ist, innerhalb weniger Wochen, so einen Haufen wieder zum Leben zu erwecken.

Um so schöner, als dann der Anruf kam, ob man das neue Feuereisen nicht doch wieder zurückkaufen möchte. Aber na klar! Man wird sich also schnell einig und die Z landet wieder im eigenen Fuhrpark. Bereit für ein neues Abenteuer. Eh klar.

Weitere Alltagseisen

Fragen? Anregungen? Eine eigene Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden, oder einfach nur ein paar schöne Fotos von altem Blech zur Hand? Schreibt ein paar Zeilen. Jederzeit.

Yeah!

Vielen Dank für Deine Nachricht.

Wir melden uns schnellstmöglich zurück.
Falls wir gerade tanken oder Reifen wechseln kann dies einen Moment dauern.
Gute Fahrt.